Projekt

Stoffkreislaufschließung komplex kontaminierter Prozesslösungen: Verfahrenstechnische Grundlagenentwicklung

Dekontamination
Branche:
Abwasser / Abfall
Herausgeber:
Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF)
Projektende:
31.08.2004

In verschiedenen Industriebereichen fallen große Mengen kontaminierter saurer oder alkalischer Prozesslösungen an (z. B. in der metallerzeugenden und -verarbeitenden Industrie oder in der Galvanotechnik), die als flüssige Abfallströme entsorgt werden. Von den in Laborversuchen erprobten drei Verfahren eignet sich die Nanofiltration grundsätzlich für eine Halogenidabtrennung aus stark alkalischen Lösungen und die Elektrodialyse für eine Chloridabtrennung aus schwefelsauren Lösungen sowie für die Aufbereitung halogenidhaltiger Waschsäuren.

 

In verschiedenen Industriebereichen fallen große Mengen kontaminierter saurer oder alkalischer Prozesslösungen an (z. B. in der metallerzeugenden und -verarbeitenden Industrie oder in der Galvanotechnik), die als flüssige Abfallströme entsorgt werden. Für eine verbesserte Materialausnutzung werden in diesen Bereichen eine Reinigung der Prozessströme von störenden Verunreinigungen sowie eine anschließende Kreislaufschließung der Prozesse angestrebt.
Im Rahmen eines Verbundvorhabens war es Aufgabe dieses Teilprojekts, geeignete Verfahren für eine Halogenidabtrennung anhand von Laboruntersuchungen mit alkalischen und sauren synthetischen Lösungen mit hoher Salzfracht sowie realen Prozesslösungen auszuwählen.

Ergebnisse:

  • Für eine Abtrennung der Halogenide aus stark alkalischen Lösungen kommt als einziges der erprobten Verfahren die Nanofiltration in Frage. Ionenaustauscher und die Elektrodialyse sind ungeeignet. Die eingesetzten unterschiedlichen Typen von Nanofiltrationsmembranen verschiedener Hersteller zeigten alle eine ausreichende Stabilität im pH-Bereich von 12-13, variierten aber stark in Trenn- und Permeatleistung. Insgesamt können mit der Nanofiltration allerdings nur Lösungen aufbereitet werden, bei denen der Verlust einer gewissen Wertstoffmenge tolerierbar ist.
  • Die Elektrodialyse bewährte sich hingegen als Verfahren für die Chloridabtrennung aus schwefelsauren Lösungen und für die Aufbereitung halogenidhaltiger Waschsäuren, wobei allerdings der Verlust der Wertkomponente Schwefelsäure in den meisten Fällen relativ hoch war.