Projekt

Umstellung bestehender galvanotechnischer Anlagen auf eine stoffverlustminimierte Prozesstechnik bei gleichzeitiger Kostensenkung: Ökologische und ökonomische Beurteilung und Optimierung

Prozesstechnik
Branche:
Fertigung / produzierende Unternehmen
Herausgeber:
Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF)
Projektende:
31.12.2002

Zur Beurteilung der von Projektpartnern erstellten Optimierungskonzepte und realisierten Anlagenumrüstungen wurden Ökobilanzierungen sowie Kosten- und Investitionsrechnungen durchgeführt. Die erarbeiteten Ergebnisse sind in Datenbanken aufbereitet worden, um sie für die interessierte Fachöffentlichkeit nutzbar zu machen.

 

Die industrielle Oberflächenbehandlung in Galvaniken, mit den zahlreichen Verfahren der Werkstückvorbehandlung und –beschichtung von vorwiegend metallischen Werkstoffen, ist ein relevanter Bereich im Umweltschutz. Es fallen neben belasteten Abwässern auch schwermetallhaltige Schlämme an, die oft als besonders überwachungsbedürftige Abfälle deponiert werden müssen. Verbesserungen der Prozesstechniken bei galvanotechnischen Verfahren bieten deshalb eine wirksame Möglichkeit, die Ursachen dieser Umweltbelastung zu verringern.

Ziel des Projekts war es, potenzielle Optimierungsmöglichkeiten für die betrachteten galvanotechnischen Anlagen und Prozesse der beteiligten Unternehmen ökologisch und ökonomisch zu beurteilen und bei der Optimierung mitzuwirken.

Vorgehensweise und Ergebnisse:

  • Es wurde das Instrument der Ökologischen Betriebsoptimierung (ÖBO) genutzt und weiterentwickelt. Mit Hilfe dieses Instrumentes können Veränderungen in einem System dahingehend beurteilt werden, ob sie in den Gesamtsystemgrenzen die ökologischen und ökonomischen Belastungen tatsächlich reduzieren.
  • Datengrundlage für die Beurteilung bilden analytische Bilanz- und Verteilungsmodelle der nasschemischen Prozesse, mit deren Hilfe Aussagen zu den Stoff- und Energieflüssen der Optimierungsvarianten getroffen wurden. Die Prozessmodelle besitzen eine modulare Struktur und sind verallgemeinerungsfähig.
  • Das methodische Vorgehen basiert auf der Ökobilanzmethode nach DIN EN ISO 14040 ff. und der Kostenvergleichs- und Amortisationsrechnung. Entsprechend den Anforderungen an Verfahrens- und Prozessvergleiche wurden methodische Erweiterungen und Anpassungen bezüglich der iterativen Vorgehensweise, der Referenzzustände und der Vergleichbarkeit der Systeme durchgeführt.
  • Im Projektverlauf wurden zunächst Optimierungskonzepte und anschließend die realisierten Anlagenumstellungen beurteilt. Die Ergebnisse der Beurteilungen und Optimierungen wurden in einem datenbankbasierten Fakten- und Wissenspool systematisch aufbereitet und stehen somit für eine Übertragung auf weitere Anwendungsfälle in der Galvanikbranche zur Verfügung.

 

Bezugsquelle:

Der Abschlussbericht zum Vorhaben kann unter der Signatur F 03 B 1250 ausgeliehen werden bei der Technischen Informationsbibliothek (TIB) Hannover, Welfengarten 1B, 30167 Hannover.