Projekt

Innovative Kunststoffgalvanik zur Verchromung von Automobil-Bauteilen

Beschichtungstechnik
Branche:
Fertigung / produzierende Unternehmen
Herausgeber:
Umweltbundesamt (UBA)
Projektende:
01.01.1970

Ziel des Vorhabens war die Errichtung einer innovativen Anlage zur dekorativen Verchromung von Kunststoffen unter Einsatz von Chrom-III-Elektrolyten. Im Rahmen der Neukonzeption der Anlage wurden weitere umweltbelastende Vorbehandlungsschritte durch umweltfreundlichere Prozesse ersetzt, wobei der vollständige Verzicht auf PFT-haltige Zusätze besonders hervorzuheben ist. Die BIA Kunststoff- und Galvanotechnik liefert galvanisierte Kunststoffbauteile für die Automobil-Industrie. Im Rahmen des Projektes wurde eine völlig neue Galvanoanlage zur Beschichtung von Kunststoffen errichtet, bei der folgende innovative Verfahrensschritte umgesetzt wurden:

Das primäre Ziel des Vorhabens, die Errichtung einer voll funktionsfähigen und prozesssicheren dekorativen Verchromung auf der Basis eines III-wertigen Chromelektrolyten wurde erreicht. Größere Lose von Chrom-III-verchromten Bauteilen wurden hergestellt und befinden sich bei verschieden Automobilherstellern in intensiven Eignungstests.

 

Weitere Ziele, wie die Optimierung des gesamten Beschichtungsverfahrens einschließlich der Vorbehandlung, insbesondere die Minimierung der Metallverluste, konnten weitgehenst realisiert werden. Beim „Kontinuierlichen Mattnickelverfahren“ brachte die Substitution des ressourcenintensiven Batch-Verfahrens durch eine kontinuierliche Regeneration des Elektrolyten deutliche Einsparungen an Rohstoffen und Energie. Die flexibel eingerichtete Vorbehandlung ermöglicht die simultane Fertigung und Beschichtung von Mehr-Komponenten-Kunststoffteilen. Dadurch kommt es zur Einsparung von kompletten Arbeitsschritten im vor- (Spritzguss) und nachgelagerten (Montage) Prozessen mit den entsprechenden energiesparenden Effekten.

 

Die Umweltentlastung erstreckt sich auf alle Medien insbesondere wurden eingespart: Energie/Erdgas: 470 MWh/a, Nickel (Metall) 3,3 t, Nickelsulfat (Salz) 35,65 t/a, Kalkmilch zur Neutralisation 45,5 t/a, Galvanischlamm, 52,3 t/a, CO2-Minderung 385 t/a.

 

Außerhalb des Rahmens des geförderten Projektes wurde an der Substitution der bisher eingesetzten perfluorierten Tenside (PFOS) gearbeitet, mit dem Ergebnis, dass Fluorierte Verbindungen sowohl in den Beizbädern als auch beim Chrom-VI-Elektrolyten vollständig ersetzt werden konnten. Der bisherige Verbrauch an PFOS lag bei 500 kg/a.