Projekt

Automatisierte maskierungsfreie Zweifarbenlackierung für Spiegelgehäuse

Beschichtungstechnik
Branche:
Fertigung / produzierende Unternehmen
Herausgeber:
Deutsche Bundesstiftung Umwelt (DBU)
Projektende:
01.01.1970

Mehrfarbenlackierungen werden derzeit mit mehrfachen Lackierdurchläufen, Maskierarbeiten und entsprechenden Energie- und Wasserverbräuchen durchgeführt. Im Projekt wurde eine Alternative entworfen und mittels statistischer Versuchspläne und Hochgeschwindigkeitkameras optimiert. Zusätzlich wurde eine Software geschrieben, welche die Bilddateien in die Lackanwendung überführt. Im Automobilmarkt fordert die zunehmende Individualisierung immer häufiger eine Mehrfarbenlackierung von einzelnen Bauteilen, was die Zulieferer vor große Herausforderungen stellt. Eine Zweifarbenlackierung wird derzeit durch Maskierung und zweifachem Durchlaufen der Lackierungsanlage erzeugt. Dieser Prozess ist aufgrund der benötigten Anlagenzeit und des Lack- und Energieverbrauchs ökologisch und ökonomisch ineffizient.

Im Projekt wurde ein neuer Prozess entwickelt, in dem die Maskierung, der zweimalige Klarlackauftrag und die zweimalige Klarlacktrocknung vermieden werden kann. In einem ersten Schritt wurde der Ist-Zustand bilanziert und ein Anforderungsprofil für die Lackschichten formuliert. Die Lacke wurden unverändert aus der Produktion übernommen, um die Freigabeprozeduren im Automobilbereich einfach zu halten und die Schichteigenschaften nicht zu beeinflussen. Zunächst wurden grundlegende Versuche auf Originalteilen durchgeführt, um das Grundlagenverständnis aufzubauen und die Prozessstabilität zu untersuchen. Anschließend wurden die Applikationseigenschaften eines Verfahrens mit Mikrodosiertechnik auf Basis von Wasserbasislack optimiert, bei dem definierte Punkte zu Linien und Flächen zusammengesetzt werden. Die Eigenschaften des Lackaufbaus wurden in Vortests hinsichtlich Appearance, Schichtdicke, Schichthomogenität, Farbton, Lackhaftung sowie visueller Genauigkeit der Linie beurteilt. Es konnten gute Verlaufseigenschaften in einem Komplettaufbau mit Klarlack erreicht werden. Im Anschluss wurde die Prozessstabilität untersucht, die eine Voraussetzung für die industrielle Nutzung darstellt. Zukünftig soll über Automatisierungslösungen für einzelne Anwendungen nachgedacht werden.