Building Information Modelling

Im Icon ist ein Bildschirm mit der Abkürzung von BIM - Building Information Modelling zu sehen.© VDI ZRE / Carolin Oelsner

Die Anwendung von BIM ermöglicht neben weiteren Vorteilen die Optimierung von Arbeitsabläufen sowie die effektive Kommunikation zwischen allen Projektbeteiligten.* Goger, G.; Piskernik, M. und Urban, H. (2018): Studie: Potenziale der Digitalisierung im Bauwesen - Analyse der Potenziale und Herausforderungen durch die zunehmende Digitalisierung der österreichischen Baubranche, Ableitung von Handlungsfeldern für zukünftige Forschung aus Sicht von Wissenschaft und Praxis. Technische Universität Wien, Wien. Berichte aus Energie- und Umweltforschung, S. 135 - 138 (abgerufen am: 22.09.2022).

Bereits im Rahmen der Ausführungsplanung können alle Fachmodelle auf einer digitalen Kollaborationsplattform (CDE) zu einem gemeinsamen Koordinierungsmodell zusammengeführt werden, das stets den aktuellen Planungsstand widerspiegelt. 

Das trägt zur Verbesserung der Koordination zwischen den Gewerken bei. Mithilfe einer automatisierten Kollisionskontrolle können Missverständnisse zwischen Projektbeteiligten resp. Planungsfehler frühzeitig erkannt und somit in weiterer Konsequenz Ausführungsfehler vermieden werden. Die persistente Anwendung von BIM im Rahmen der Ausführungsphase kann zudem dazu beitragen, die Bauzeit um bis zu 25 % zu reduzieren.* Hiebl, E. (2018): Effizienzsteigerung durch den Einsatz von BIM in der Bauausführung. Diplomarbeit, TU Wien, Wien (abgerufen am: 26.01.2023).

Aus beiden Aspekten können positive Auswirkungen auf die Ressourceneffizienz hervorgehen. Zum einen entfallen zusätzliche und unnötige Materialaufwendungen und Geräteeinsätze zur Behebung von Ausführungsfehlern. Zum anderen haben Baustelleneinrichtungen aufgrund beschleunigter Bauprozesse kürzere Betriebszeiten.

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BIM-basierter Gebäuderessourcenpass

Aus einem realitätsgetreuen BIM-Modell lassen sich in einem nächsten Schritt die eingespeisten Daten zu den verwendeten Bauprodukten und Baustoffen in einen digitalen Gebäuderessourcenpass überführen. Somit können die Bauwerks- und Materialdaten langfristig gesichert und über den Lebenszyklus hinweg analysiert werden, um z. B. jederzeit die Kreislauffähigkeit des Gebäudes beurteilen und den Materialrestwert ermitteln zu können.* Madaster (2022): Forderungen an einen digitalen Gebäuderessourcenpass (online). Madaster Germany GmbH (abgerufen am: 01.03.2022).

Liegen diese Daten bei Um- bzw. Rückbaumaßnahmen transparent vor, können Ressourceneffizienzpotenziale durch die Wiederverwendung von Bauprodukten oder ein hochwertiges Recycling rückgebauter Materialien gezielt gehoben werden.* Braun, A.; Feirabend, S.; Garufi, D. und Weidner, S. (2023): Ressourceneffizienz durch Building Information Modeling - Anforderungen und Potenziale, VDI Zentrum Ressourceneffizienz GmbH, Berlin, S. 31 (abgerufen am: 21.03.2023).

 

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Digitales Baulogistikmodell

Bisher findet BIM in der Logistikplanung wenig Anwendung, obwohl die Potenziale vielfältig sind. Die Erstellung eines digitalen Baulogistikmodells ermöglicht die Simulation und Visualisierung der Transport- und Bauprozesse. Dies bietet Optimierungspotenziale und unterstützt bei der Identifikation von Planungsfehlern. Die modellbasierte Mengenermittlung eignet sich konkret bei der Planung taktgerechter Liefermengen und Lagerflächen.* Przybilla, M.; Wienforth, B.; Abfalter, W.; Altner, J.; Dalhöfer, M.; Denzer, M.; Ege, R.; Griep, D.; Gubaidulin, A.; Haag, P.; Janusziak, R.; Lindemann, Y.; Mourinho, M.; Niggemann, J.; Rabe, T.; Richter, A.; Tamse, T.; Troitzsch, H.; Placzek, G. und Schwerdtner, P. (2022): Lean Logistik Leitfaden. German Lean Construction Institute - GLCI e. V., Karlsruhe, S. 101 (abgerufen am: 02.02.2023).

Weitere Möglichkeiten liegen in der Integration von Umweltdaten in das digitale BIM-Modell. Damit lässt sich der Bauablauf z. B. unter Berücksichtigung des Energieverbrauchs simulieren und optimieren.* Bleichert, O. (2015): Entwicklung eines Simulationswerkzeuges zur Ermittlung des Energieverbrauchs im Rahmen der Ökobilanzierung von Bauprozessen. Dissertation, Kassel. Schriftenreihe Bauwirtschaft 1, Forschung. S. 32.

Grundlage für die BIM-basierte Baulogistikplanung sind u. a. ein digitales Gebäudemodell und ein dazu passender Terminplan.* Placzek, G.; Barking, L.; Troitzsch, H. und Schwerdtner, P. (2022): Aktionsplan zur modellbasierten Baulogistikplanung – Die Implementierung BIM‐basierter Planungsmethoden in die Fachdisziplin Baulogistik erfordert Handlungsbedarf. In: Bautechnik, 99(12), S. 912 – 915. ISSN 0932-8351, S: 913 - 914.

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Modellbasierte Mengenermittlung

Die strukturierte Ermittlung bauteilbezogener Mengen kann durch die Anwendung von Building Information Modeling (BIM) relativ einfach und schnell erfolgen. Volumen, Flächen, Längen und Stückzahlen sind bei sorgfältiger Modellierung als Listen exportierbar und können zur Kostenermittlung herangezogen werden. Beim Einkauf von bestenfalls qualitativ hochwertigen und emissionsarmen Materialien und Produkten kann mit genauen Mengenangaben sichergestellt werden, dass die richtigen Mengen erworben werden und weniger evtl. unbrauchbares Restmaterial anfällt.* Ajayi, S. O.; Oyedele, L. O.; Akinade, O. O.; Bilal, M.; Alaka, H. A. und Owolabi, H. A. (2017): Optimising material procurement for construction waste minimization: An exploration of success factors. In: Sustainable Materials and Technologies, 11, S. 40. ISSN 2214-9937.